Mit zunehmendem Alter gewinnt ein Gesicht an Ausdrucksstärke durch die mimische Muskulatur. Die situationsgebundene Kontraktion der Stirnmuskulatur (runzeln, staunen), das Zusammenziehen der Augenbrauen (zornig schauen) oder das Zwinkern mit den Augen (Augenkneifen bei starkem Licht) - mimische Gesichtsfalten - führt mit der Zeit zu irreversiblen Schäden in der Haut und dadurch zu Falten. In der Ära „vor Botox“ wurden diese Falten unterspritzt (Kollagen, Hyaluronsäure). Der Effekt war jedoch von kurzer Dauer, da die kräftige mimische Muskulatur weiter arbeitete, und so die eingespritzten Mittel nach kurzer Zeit zu den Seiten verteilte.
Botulinumtoxin und seine Wirkungsweise ist seit vielen Jahren durch die Behandlung schwerer Muskelkrämpfe (Spastiken) bekannt. Die Wirkungsweise beruht darauf, dass die Muskulatur streng umschrieben im Behandlungsareal und nur für eine begrenzte Zeit von 4-6 Monaten ausgeschaltet werden kann. Daraus entstand die Überlegung, diese Substanz in einer deutlich niedrigeren Konzentration für die temporäre Ausschaltung einzelner mimischer Muskel zu verwenden, und somit die Entstehung von dynamischen Gesichtsfalten ursächlich zu behandeln. Im Gegensatz zu einer Füllsubstanz, welche die eingesunkene Haut in der Falte anhebt, setzt Botulinumtoxin am verursachenden Muskel an und blockiert diesen isoliert und zeitlich begrenzt. Dadurch kann dieser die darüberliegende Haut nicht mehr zusammenziehen und die Ausbildung einer Falte bleibt aus bzw. eine bestehende Falte ebnet sich. Die Wirkung setzt nach ca. 5 Tagen ein und hält max. 6 Monate. Bei wiederholter Anwendung können die Zeitintervalle länger werden.
Botox eignet sich am besten für die waagerechten Falten an der Stirn, den Zornesfalten zwischen den Augenbrauen, den sog. „Krähenfüßen“, bei hängenden Mundwinkel sowie bei Falten am Hals (Platysmabänder) oder im Dekolleté.